
Erfahrungsbericht
Via Sbrinz Ritt September 2013 – Simone N.
Mit fremdem Pferd und ohne nennenswertes Training auf der Sbrinz-Route über die Alpen?
Ist das ein bisschen verrückt oder einfach nur blauäugig?
Nachdem ich das Buch eines Weltumreiters gelesen hatte, war meine Sehnsucht nach Naturabenteuer mit Pferden wieder entfacht, das nach meiner Kindheit für die letzten 15 Jahre unbeachtet in mir geschlummert hatte. Zum Einstieg einen Wanderritt in meiner Heimat, dem Schwarzwald, zu suchen, erschien mir zu wenig Abenteuer. Es mussten mindestens die Alpen sein!
So stieß ich im Internet auf den Via Sbrinz Ritt mit Peter van der Gugten. Eigentlich nur mit eigenem Pferd möglich, bot mir Peter nach einem Proberitt seinen Araber Flash an, mit dem er schon viele Alpenkilometer hinter sich gebracht hatte.
Die Sbrinz-Route führte uns auf historischen Saumpfaden von Stansstad über Italien ins Bedretto-Tal. Insgesamt waren wir auf unserem Wanderritt mit 15 Pferden, 14 Reitern, 2 Trossfahrern und 4 Hunden unterwegs. Obwohl sich die wenigsten Pferde und Reiter kannten, war unsere Gruppe sehr harmonisch, wenn auch durchmischt vom Friesen bis zum Karabagh und von Köln bis ins Wallis, von Reitern ohne eigenes Pferd bis zu erfahrenen Wanderreitern, von 18 bis 70 Jahren.
In sieben Reittagen überquerten wir vier Pässe, legten knapp 200 km mit 6400 Höhenmetern Anstieg und 5000 Höhenmetern Abstieg zurück. Unsere geplanten Tagesetappen lagen zwischen 15 und 27 km mit 500-1200 Höhenmetern, die wir abwechselnd geritten und gelaufen sind. Da wir aber nicht nur mit Sonnenschein verwöhnt wurden, sondern auch mit Dauerregen und Neuschnee zu kämpfen hatten, legten wir an einem Tag sogar 40 km zurück. Wir konnten an diesem Tag wegen des Schnees nicht die Wanderwege über den Grimselpass nutzen und waren deshalb überwiegend auf der Straße unterwegs, die, wie wir uns sicher waren, extra für unseren Ritt für Fahrzeuge gesperrt wurde!
Die Sbrinz-Route führte uns durch schmale Täler, über schwankende Hängebrücken, durch klare Gebirgsbäche, über saftige Kuhweiden, dunkle Waldstücke und karge Pässe, vorbei an Gletschern und Stauseen. Auf schmalen Gebirgspfaden „hüpften“ wir vor unseren Pferden den Berg hinunter, auf breiten Wanderwegen trabten wir gemütlich an Seen und Flüssen entlang und bei steilen Anstiegen bildeten wir eine Pferd-Reiter-Kette und ließen uns mit Hilfe der Pferdestärke nach oben ziehen.
Entlang der 200 Kilometer wurde die Zivilisation immer dünner. Vom dicht besiedelten Vierwaldstätter See und dem Wintersportort Engelberg führte uns die Sbrinz-Route über den verschneiten Grimselpass ins idyllische Obergoms und über den Griespass ins einsame Tal Formazza. Jeden Abend erwarteten uns gemütliche Herbergen mit leckerem Essen und gemütlichen Zimmern und Massenlagern. Eine Nacht im Heu mit dem beruhigenden Gebimmel der Glöckchen grasender Schafe und dem Rauschen der Rhone war zwar nicht so komfortabel wie im Hotel aber dafür umso romantischer.
Unterschätzt hatte ich, dass nicht nur langes Reiten mit der Zeit schmerzhaft werden kann, sondern auch dauerhaftes bergab laufen sehr anstrengt und die Knie belastet. Immer wieder fragte ich mich bei dem Ritt, ob ich mich übernommen habe und es so anstrengend ist, dass ich es nicht noch einmal machen würde. Aber die herrlichen Ausblicke, die einzigartige Landschaft und der Triumph, es geschafft zu haben, ließen diese Strapazen schnell verblassen.
Rückblickend bin ich erstaunt und stolz, dass ich ohne Training diesen Wanderritt gemeistert habe, ein Erfolg, den ich sicherlich auch meinem erfahrenen Pferd Flash zu verdanken habe. Beim ersten Wanderritt müsste es vielleicht nicht gleich eine Alpenüberquerung sein, sondern Proberitte mit einfachen Wegen und in niedrigeren Lagen wären sicher ein gutes Training.
Auf jeden Fall ist Peter van der Gugten ein ausgezeichneter Rittführer und Motivator für solch ein Alpentrekking. Wenn man nicht mehr kann und hofft, die Etappe bald geschafft zu haben, hat er immer ein ermutigendes „Es sind nur noch 5 Kilometer!“ parat.
Es war ein toller Ritt mit gutem Teamgeist und herrlicher Landschaft, soweit wir sie sehen konnten.
Würde ich die Via Sbrinz nochmal machen. Ja sicher.
Weitere Bilder
Mit fremdem Pferd und ohne nennenswertes Training auf der Sbrinz-Route über die Alpen?
Ist das ein bisschen verrückt oder einfach nur blauäugig?
Nachdem ich das Buch eines Weltumreiters gelesen hatte, war meine Sehnsucht nach Naturabenteuer mit Pferden wieder entfacht, das nach meiner Kindheit für die letzten 15 Jahre unbeachtet in mir geschlummert hatte. Zum Einstieg einen Wanderritt in meiner Heimat, dem Schwarzwald, zu suchen, erschien mir zu wenig Abenteuer. Es mussten mindestens die Alpen sein!
So stieß ich im Internet auf den Via Sbrinz Ritt mit Peter van der Gugten. Eigentlich nur mit eigenem Pferd möglich, bot mir Peter nach einem Proberitt seinen Araber Flash an, mit dem er schon viele Alpenkilometer hinter sich gebracht hatte.
Die Sbrinz-Route führte uns auf historischen Saumpfaden von Stansstad über Italien ins Bedretto-Tal. Insgesamt waren wir auf unserem Wanderritt mit 15 Pferden, 14 Reitern, 2 Trossfahrern und 4 Hunden unterwegs. Obwohl sich die wenigsten Pferde und Reiter kannten, war unsere Gruppe sehr harmonisch, wenn auch durchmischt vom Friesen bis zum Karabagh und von Köln bis ins Wallis, von Reitern ohne eigenes Pferd bis zu erfahrenen Wanderreitern, von 18 bis 70 Jahren.
In sieben Reittagen überquerten wir vier Pässe, legten knapp 200 km mit 6400 Höhenmetern Anstieg und 5000 Höhenmetern Abstieg zurück. Unsere geplanten Tagesetappen lagen zwischen 15 und 27 km mit 500-1200 Höhenmetern, die wir abwechselnd geritten und gelaufen sind. Da wir aber nicht nur mit Sonnenschein verwöhnt wurden, sondern auch mit Dauerregen und Neuschnee zu kämpfen hatten, legten wir an einem Tag sogar 40 km zurück. Wir konnten an diesem Tag wegen des Schnees nicht die Wanderwege über den Grimselpass nutzen und waren deshalb überwiegend auf der Straße unterwegs, die, wie wir uns sicher waren, extra für unseren Ritt für Fahrzeuge gesperrt wurde!
Die Sbrinz-Route führte uns durch schmale Täler, über schwankende Hängebrücken, durch klare Gebirgsbäche, über saftige Kuhweiden, dunkle Waldstücke und karge Pässe, vorbei an Gletschern und Stauseen. Auf schmalen Gebirgspfaden „hüpften“ wir vor unseren Pferden den Berg hinunter, auf breiten Wanderwegen trabten wir gemütlich an Seen und Flüssen entlang und bei steilen Anstiegen bildeten wir eine Pferd-Reiter-Kette und ließen uns mit Hilfe der Pferdestärke nach oben ziehen.
Entlang der 200 Kilometer wurde die Zivilisation immer dünner. Vom dicht besiedelten Vierwaldstätter See und dem Wintersportort Engelberg führte uns die Sbrinz-Route über den verschneiten Grimselpass ins idyllische Obergoms und über den Griespass ins einsame Tal Formazza. Jeden Abend erwarteten uns gemütliche Herbergen mit leckerem Essen und gemütlichen Zimmern und Massenlagern. Eine Nacht im Heu mit dem beruhigenden Gebimmel der Glöckchen grasender Schafe und dem Rauschen der Rhone war zwar nicht so komfortabel wie im Hotel aber dafür umso romantischer.
Unterschätzt hatte ich, dass nicht nur langes Reiten mit der Zeit schmerzhaft werden kann, sondern auch dauerhaftes bergab laufen sehr anstrengt und die Knie belastet. Immer wieder fragte ich mich bei dem Ritt, ob ich mich übernommen habe und es so anstrengend ist, dass ich es nicht noch einmal machen würde. Aber die herrlichen Ausblicke, die einzigartige Landschaft und der Triumph, es geschafft zu haben, ließen diese Strapazen schnell verblassen.
Rückblickend bin ich erstaunt und stolz, dass ich ohne Training diesen Wanderritt gemeistert habe, ein Erfolg, den ich sicherlich auch meinem erfahrenen Pferd Flash zu verdanken habe. Beim ersten Wanderritt müsste es vielleicht nicht gleich eine Alpenüberquerung sein, sondern Proberitte mit einfachen Wegen und in niedrigeren Lagen wären sicher ein gutes Training.
Auf jeden Fall ist Peter van der Gugten ein ausgezeichneter Rittführer und Motivator für solch ein Alpentrekking. Wenn man nicht mehr kann und hofft, die Etappe bald geschafft zu haben, hat er immer ein ermutigendes „Es sind nur noch 5 Kilometer!“ parat.
Es war ein toller Ritt mit gutem Teamgeist und herrlicher Landschaft, soweit wir sie sehen konnten.
Würde ich die Via Sbrinz nochmal machen. Ja sicher.
Weitere Bilder
Kommentare der TeilnehmerIch bin sehr froh so viele nette Wanderreiter kennen gelernt zu haben. Die Gruppe und die Stimmung waren super und das Durchhaltevermögen hat mich fasziniert
Ein Wanderrittführer mit Courage und eine wetterfeste Truppe, die sich weder vom Regen noch vom Schneesturm hat ins Boxhorn jagen lassen. Daran werden wir uns ein Leben lang erinnern. Es war sehr schön.
Es war ein toller Ritt mit gutem Teamgeist und herrlicher Landschaft, soweit man sie sehen konnte. Würde ich sie nochmals machen. Ja sicher.
Es war eine tolle Erfahrung trotz wechselhaftem Wetter in den Bergen unterwegs zu sein. Dank der tollen Gruppe und der guten Organisation von Peter, war es eine erlebnisreiche Woche. Herzlichen Dank an alle, es war eine prima Zeit. Ich bin stolz darauf, was mein junges Pferd geleistet hat.
Es war für Kashandra und mich der erste Ritt. Wir waren beide stark gefordert und am Abend todmüde. Im Nachhinein sind wir stolz und zufrieden alles gemeistert zu haben. Es war ein wunderschönes Erlebnis mit vielen tollen Eindrücken und super Bekanntschaften
Es war wirklich eine tolle Woche mit toller Kameradschaft. Ich finde besser kann man schlechtes Wetter nicht geniessen. Urs und ich möchten auf jeden Fall nochmals die Sbrinz Route machen. Es kribbelt in den Fusssohlen weiter zu ziehen.
Ich bin sehr froh, teil dieser tollen Gruppe gewesen zu sein. Es war ein sehr schöner Urlaub. Alle zusammen haben dafür gesorgt, dass ich mich rundum wohl gefühlt habe, dass die Pferde entspannt waren und das es einfach ein unvergessliches Erlebnis wurde.
Schön einfach nur Gast zu sein. War eine super Tour. Gute Organisation und Verpflegung, tolle Gruppe. Ich persönlich bin superglücklich, dass mein Reiseschiff, so gut über die Alpen kam und über sich hinaus gewachsen ist.
Es war eine tolle hilfsbereite Gruppe aller Altersstufen und eine gute Stimmung trotz anfangs miesem Wetter. Die zwei Ms (Manfred und Martin / Trosser) hilfsbereit und gut organisiert. Improvisation war auf diesem Ritt (Wetterbedingt) von jedem gefordert, was die Gruppe zusammen geschweisst hat.
Ein Wanderrittführer mit Courage und eine wetterfeste Truppe, die sich weder vom Regen noch vom Schneesturm hat ins Boxhorn jagen lassen. Daran werden wir uns ein Leben lang erinnern. Es war sehr schön.
Es war ein toller Ritt mit gutem Teamgeist und herrlicher Landschaft, soweit man sie sehen konnte. Würde ich sie nochmals machen. Ja sicher.
Es war eine tolle Erfahrung trotz wechselhaftem Wetter in den Bergen unterwegs zu sein. Dank der tollen Gruppe und der guten Organisation von Peter, war es eine erlebnisreiche Woche. Herzlichen Dank an alle, es war eine prima Zeit. Ich bin stolz darauf, was mein junges Pferd geleistet hat.
Es war für Kashandra und mich der erste Ritt. Wir waren beide stark gefordert und am Abend todmüde. Im Nachhinein sind wir stolz und zufrieden alles gemeistert zu haben. Es war ein wunderschönes Erlebnis mit vielen tollen Eindrücken und super Bekanntschaften
Es war wirklich eine tolle Woche mit toller Kameradschaft. Ich finde besser kann man schlechtes Wetter nicht geniessen. Urs und ich möchten auf jeden Fall nochmals die Sbrinz Route machen. Es kribbelt in den Fusssohlen weiter zu ziehen.
Ich bin sehr froh, teil dieser tollen Gruppe gewesen zu sein. Es war ein sehr schöner Urlaub. Alle zusammen haben dafür gesorgt, dass ich mich rundum wohl gefühlt habe, dass die Pferde entspannt waren und das es einfach ein unvergessliches Erlebnis wurde.
Schön einfach nur Gast zu sein. War eine super Tour. Gute Organisation und Verpflegung, tolle Gruppe. Ich persönlich bin superglücklich, dass mein Reiseschiff, so gut über die Alpen kam und über sich hinaus gewachsen ist.
Es war eine tolle hilfsbereite Gruppe aller Altersstufen und eine gute Stimmung trotz anfangs miesem Wetter. Die zwei Ms (Manfred und Martin / Trosser) hilfsbereit und gut organisiert. Improvisation war auf diesem Ritt (Wetterbedingt) von jedem gefordert, was die Gruppe zusammen geschweisst hat.